Für einen FSV Frankfurt aus eigner Kraft

Bei unserer letzten Jahreshauptversammlung ist ans Licht gekommen, dass Vereinspräsident Michael Görner (FSV Frankfurt 1899 e.V., kurz „e.V.“) und Geschäftsführer Robert Lempka (FSV Frankfurt 1899 Fußball GmbH, kurz „GmbH“) planen, Anteile der GmbH über eine Kapitalerhöhung zu erwerben. Dieses Vorhaben soll über die von beiden kürzlich gegründete „SBA Invest GmbH“ (kurz „SBA“) umgesetzt werden.

Warum müssen wir das verhindern?

Unabhängigkeit
Der FSV Frankfurt existiert seit über 124 Jahren und war nie im Privatbesitz von Einzelpersonen. Das muss so bleiben, denn wir sind ein Verein mit lokaler Verwurzelung. Nur durch die Einbeziehung unserer Geschichte und der Gesamtheit aller Ehrenamtlichen, Anhänger, Unterstützer und Mitarbeiter bleibt der FSV Frankfurt authentisch. Einzelpersonen sollten auch weiterhin keine zeitlich unbegrenzte und ausufernde Macht über unseren Verein erlangen.

Interessenskonflikte
Durch einen Erwerb von Anteilen an der GmbH durch die SBA entstehen Interessenskonflikte, denn der e.V. Präsident Michael Görner vertritt durch sein Amt die Interessen des e.V., welcher Eigentümer aller Anteile der GmbH ist. Sollte die SBA durch eine Kapitalerhöhung Anteile an der GmbH erwerben, würde das persönliche Interesse an einem möglichst günstigen Einstiegspreis in einem direkten Konflikt mit dem Vereinsinteresse stehen, da die vom e.V. gehaltenen Anteile nach einer Kapitalerhöhung von einer Verwässerung betroffen wären. Vereinfacht und etwas zugespitzt könnte man davon sprechen, dass Michael Görner und Robert Lempka zugleich Verkäufer und Käufer dieser Anteile wären. Durch eine fehlende Trennung von Ämtern und Rollen (Investor, Präsident, Geschäftsführung) ist eine „gute Unternehmens- bzw. Vereinsführung“ („Good Governance“) nicht mehr zu gewährleisten.

Finanzielle Nachhaltigkeit
Unverhältnismäßige Risikobereitschaft im Verein wird durch eine solche Kapitalerhöhung strukturell gefördert, da der FSV Frankfurt nur im Falle eines außerordentlich großen sportlichen Erfolgs in der Lage wäre, Dividenden an Anteilseigner auszuschütten. Durch unsere letzte Insolvenz haben wir gelernt, dass kurzfristiges Denken nie wieder die Handlungsmaxime am Bornheimer Hang sein darf. Da eine Kapitalerhöhung ihre Wirkung nur punktuell entfalten könnte und nicht unbegrenzt wiederholbar wäre, ist eine langfristige Finanzierung unseres Vereins durch eine solche Maßnahme nicht gewährleistet. Der FSV Frankfurt muss sich weiterhin darauf konzentrieren, mit Partnern zusammenzuarbeiten, welche bereit sind, dem Verein Mittel zur Verfügung zu stellen, ohne dabei einen unmittelbaren Anspruch auf Dividenden und ein zeitlich unbegrenztes Mitspracherecht zu erlangen.

Transparenz
Hätte es keine aufmerksamen Vereinsmitglieder gegeben, wüssten wir bis heute nichts vom Vorhaben der SBA. Die Pläne eines Ausverkaufs des FSV Frankfurt sind jedoch schon weit fortgeschritten und die Informationslage ist bis heute äußerst dürftig. Diese Tatsachen verdeutlichen, dass die Mitglieder des Vereins bei relevanten Entscheidungen umgangen werden und umstrittene Vorhaben hinter verschlossenen Türen vorbereitet werden.

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